
Barrierefreiheit im Web
Barrierefreiheitsstärkungsgesetz – Prüfung & Umsetzung
Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das 2025 in Kraft tritt, wird digitale Barrierefreiheit auch für privatwirtschaftliche Anbieter zur Pflicht. Ziel ist es, allen Menschen – unabhängig von Einschränkungen – den Zugang zu digitalen Angeboten zu ermöglichen. Webseiten und digitale Anwendungen müssen künftig bestimmte Anforderungen an die Barrierefreiheit erfüllen. Hier zeigen wir, wie erste Tests und Optimierungen aussehen können.
Analysetools: Wichtige Tests für barrierefreie Webseiten
1. Wave-Test
Mit dem Tool WAVE lassen sich erste Barrierefreiheitsfehler identifizieren – etwa fehlende Alternativtexte, Kontrastprobleme oder leere Links.
Englische Videoanleitung - YouTube (ausführlicher)
Deutsche Videoanleitung - YouTube

2. Google PageSpeed Insights
Auch Google PageSpeed Insights bietet Hinweise zur Barrierefreiheit. Besonders auf Kontrastverhältnisse, fehlerhafte Bildbeschreibungen und klare Navigationsstrukturen sollte geachtet werden.

3. Tab-Test (Tastaturnavigation)
Eine oft unterschätzte Prüfung: Lässt sich die Seite ausschließlich mit der Tabulatortaste bedienen? Können Nutzer*innen in sinnvolle Bereiche springen? Werden fokussierbare Elemente sichtbar hervorgehoben und nicht verdeckt? Weitere Informationen: web.dev Accessibility: Focus
Alternativtexte – häufige Fehler & Tipps
Fehlende oder unpassende Alt-Texte sind ein häufiger Mangel. Hier ein paar Tipps, wie es besser geht (Quelle: Dennis, Erdmann & Freunde Newsletter):
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Bildinhalt beschreiben: Was ist auf dem Bild zu sehen? Z. B. „Ein roter Apfel auf einem Holztisch“.
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Kompakt und klar: 1–2 Sätze reichen, max. 125 Zeichen.
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Kontext beachten: Beschreibe das Bild im Zusammenhang mit dem Seiteninhalt.
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Keine Redundanz: Wenn das Bild durch Text erklärt wird, genügt
alt=""
. -
Keine Floskeln: „Bild von…“ oder „Foto von…“ weglassen.
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Funktionale Bilder: Der Alt-Text sollte die Funktion erklären (z. B. „Zur Startseite“).
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Dekorative Bilder: Leeres Alt-Attribut (
alt=""
), damit sie vom Screenreader ignoriert werden.
Ausblick: Test mit Screenreadern
Ein zentraler Punkt ist der Test mit Screenreadern, etwa NVDA oder VoiceOver. Wer seine Webseite realistisch testen möchte, sollte hören, wie sich Nutzer*innen mit Sehbeeinträchtigung durch die Seite bewegen. Ein empfehlenswertes Einführungsvideo gibt es hier: Screenreader-Test auf YouTube. Weitere Informationen folgen bald in einem gesonderten Beitrag.
Fazit:
Barrierefreiheit ist kein "nice to have", sondern bald gesetzliche Pflicht. Und mehr noch: Sie verbessert die Benutzerfreundlichkeit für alle. Wer jetzt testet, optimiert und lernt, ist 2025 auf der sicheren Seite.
Keywords:
- Tastaturfokus
- Tabbing the Page
- Skiplinks
- Offscreen Elements (Disable)